Die Erste Welt
12.01.2013
Es gibt dafür sicherlich verschiedenste Gründe sich beim RWD nur auf iOS und Android zu konzentrieren. Einmal haben wir dort schrumpfendes oder nicht vorhandenes Budget gepaart mit Unwissen oder es wurde einfach nicht genug über den Tellerrand hinaus geschaut.
Andre Jay Meissner von Adobe hat auf der Beyond Tellerrand der t3n ein Interview gegeben und erklärt das Problem ganz gut. Er spricht davon das die Fragmentierung vor allem im Segment der mobilen Endgeräte in den letzten Jahren stark zugenommen hat und es zwar Systeme gibt welche den Markt dominieren man jedoch auch die anderen nicht vergessen sollte.
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Open Device Labs @ Beyond Tellerrand [TechnikLOAD 105]
Ich verfolge regelmäßig in unregelmäßigen Abständen neben der Verteilung der Browser, welche für die Entwicklung notwendig sind, auch die Verbreitung von Betriebssystemen sowohl im Desktop- als auch im Mobilen-Bereich. Wichtig sind mir dabei nicht unbedingt 100% korrekte Daten sondern Trends welche daraus abzuleiten sind und was es für mich als Entwickler bedeutet.
Dabei ist wichtig zu verstehen dass die Zahlen welche man im Internet so findet nur einen Ausschnitt des Marktes berücksichtigen, da nur die Daten ausgewertet werden könnten welche vom jeweiligen Anbieter auch getracked werden.
Es reicht jedoch aus um sich aber eine ungefähre Vorstellung machen wohin die Reise am Ende gehen soll. Doch ist das wirklich richtig? Irgendwas fehlt…
Die Zielgruppe
Man also muss also die bereits aggregierten Daten mit denen der eigenen Zielgruppe validieren. Hat man keine vorliegen muss man sich irgendwie Informationen beschaffen und versuchen daraus die gewünschten Daten abzuleiten.
Beispiele für was man alles falsch machen könnte:
- Ein B2B Unternehmen lässt seine Website auf iOS und Android Touch Geräte optimieren. Seine Kunden sind jedoch zu 90% an Blackberrys ohne Touch gebunden. Es sind also wahrscheinlich nur 10% seiner Kunden die er damit anspricht und der Hauptkundenstamm vor den Kopf gestoßen wird.
- Ein Blog über Windows Phone testet seine Website nur mit iOS und Android Geräten. Durch unterschiedliches JavaScript Handling wird die Website für die eigentliche Zielgruppe unbenutzbar.
- Wir erstellen eine anspruchvolle JavaScript lastige Website und testen diese nur auf unseren 2000€ teuren Entwicklungsmaschinen. Sprechen damit aber eine Zielgruppe mit niedrigen Einkommen und Netbooks für 250€ an welche es nicht schaffen genügend Leistung zu liefern damit die Website bedienbar ist.
Dies sind natürlich teils überspitzte Beispiele um die Problematik deutlich zu machen und auf mein ursprüngliches anliegen zurück zu kommen.
Es ist als Entwickler oder auch als Projektleiter notwendig sich ständig Gedanken darüber zu machen, was und für wen ich etwas produziere und dabei über den eigenen Tellerrand hinausschauen. Um den Kunden offen und ehrlich beraten zu können, ihn frühzeitig über kommende Trends/Entwicklungen zu informieren oder vor Gefahren warnen sollte er sich als Beratungsresistent erweisen.
Beratung ist notwendig und wichtig - sofern sie gut ist, dies sollte vom Kunden auch so verstanden werden. Auch Beratung Zeit kostet und Zeit bedeutet für Unternehmer das es auch Geld kostet – nichts was es umsonst geben sollte.
Ein Beispiel aus dem Alltag:
Ich werde oft gefragt warum ich auch für Windows Phone 8 optimiere, da die Marktanteile gerade mal 5% betragen (inklusive 7.5). Die Antwort ist einfach: Prävention, und ich besitze selbst ein Windows Phone. Der Hauptgrund ist jedoch der erste.
Fakt ist, ich muss eh für den IE10 optimieren. Dieser wird mit Windows 8 ausgeliefert und soll auch demnächst für Windows 7 kommen. Das Interessante daran ist das es der gleiche Browser wie auf dem Windows Phone 8 ist. Das einzige was ich also zusätzliche mache ist, ich prüfe ob die JavaScripte welche verwendet werden und mit TouchEvents belegt sind tatsächlich dort funktionieren, damit stelle ich auch gleichzeitig sicher dass diese ebenso auf Windows 8 Tablets funktionieren.
Wenn man nun in Betracht zieht das die Windows XP Wartung ausgelaufen ist, was die meisten Privat-Nutzer wahrscheinlich eher weniger Interessiert. Für Unternehmen ist das ein Potenzielles Sicherheitsrisiko. Somit muss die IT updaten um das Unternehmen sicher zu halten. Ob es nun Windows 7 oder 8 wird liegt dann wahrscheinlich an der Infrastruktur des jeweiligen Unternehmens ist jedoch meist leichter als ein Wechsel auf OSX oder Linux.
Meine Einschätzung ist, dass ein Update auf Windows 8 die wahrscheinlichste Variante ist. Womit auch Tablets und Smartphones interessant welche sich Problemlos in die Infrastuktur des Unternehmens einbinden lassen. Und genau hier schließt sich der Kreis.
Grüße vom Tellerrand